Was ist Hoffnung?

Nov 9, 2022

Wussten Sie, dass Hoffnung von „hüpfen“ kommt? Es bedeutet „vor Erwartung zappeln“ und beschreibt die unruhige, aber positive Erwartungshaltung gegenüber der Zukunft. Und das ist gut, denn wer diese Zuversicht verliert, droht in ein Loch zu fallen. Wir erklären, was Sie über den Zukunftsglauben wissen müssen, wie Sie verlorene Hoffnung zurückgewinnen und bewahren und warum zu viel Zuversicht auch sabotieren kann…

Was ist Hoffnung?

Hoffnung braucht keine Gewissheit, dass etwas gut wird. Wer hofft, hat eine grundsätzlich positive Einstellung, dass etwas gut werden kann – und zieht daraus Kraft und Mut. Wer hofft, vertraut in die Zukunft und blickt mit Zuversicht auf das Morgen – auf das, was passieren wird. Diese generell positive Sicht auf das Leben wird auch als „Optimismus“ oder „(Zukunfts-)Glauben“ bezeichnet. Entsprechend gehört diese Eigenschaft im Christentum zu den drei großen Tugenden: Glaube, Liebe, Hoffnung.

Typische Bereiche und Gegenstand der Hoffnung sind Gesundheit, Glück, Liebe und finanzielle Sicherheit. Menschen können aber auch darauf hoffen, dass das Gute (am Ende) gewinnt oder sie fokussieren – falls sie eine schwere Zeit durchmachen – all ihre Wünsche auf einen sogenannten Hoffnungsträger und Heilsbringer. So wird diese Eigenschaft zu einem wichtigen Motor, der Menschen selbst in ausweglosen Situationen antreibt. Synonyme Begriffe sind: Aussicht, Chance, Erwartung, Glaube, Lichtblick, Optimismus, Vertrauen oder Zuversicht.

Was ist der Unterschied zwischen Hoffnung und Optimismus?

Beide Begriffe – Hoffnung und Optimismus – werden oft synonym verwendet. Es gibt jedoch einen marginalen Unterschied: Ein optimistischer Mensch, ist überzeugt davon, (aufgrund seiner Erfahrungen oder Fähigkeiten) eine gewisse Kontrolle über das Ergebnis zu haben. Der Optimist glaubt Einfluss zu haben. Wer hofft, rechnet ebenfalls mit einem guten Ausgang – allerdings auch dann, wenn dieser außerhalb der eigenen Kontrolle liegt. Hoffnung kennt keinen Grund. Sie ist vielmehr das zuversichtliche „Trotzdem“ im Optimismus.
Papst Benedikt XVI. widmete der Hoffnung eine Enzyklika („In der Hoffnung gerettet“, lateinisch Spe salvi von 2007).

Darin heißt es:
„Ja, wir müssen alles tun, um Leid zu überwinden, aber ganz aus der Welt schaffen können wir es nicht – einfach deshalb nicht, weil wir unsere Endlichkeit nicht abschütteln können und weil niemand von uns imstande ist, die Macht des Bösen, der Schuld, aus der Welt zu schaffen, die immerfort – wir sehen es – Quell von Leiden ist. Das könnte nur Gott: Nur ein Gott, der selbst in die Geschichte eintritt, Mensch wird und in ihr leidet.“

Hoffnung ist kein Dauerzustand

Selbst starker Glaube erfährt Rückschläge oder wird von negativen Gefühlen und Zweifeln begleitet. Das Ergebnis sind temporäre Ängste, Sorgen oder sogar Hoffnungslosigkeit – das Gegenteil der ursprünglichen Einstellung. Je nach Umständen und Veränderungen kann daraus ein Wechselbad der Gefühle entstehen. Gerade wenn es um Leben oder Tod geht, wechseln sich Zuversicht und Angst oft ab.

Im Extrem oder in besonders ausweglosen Situationen können Menschen sogar das Zutrauen verlieren. Der einst positive Zukunftsglaube weicht dann purer Verzweiflung, bis hin zur Resignation oder gar Depression. Darum ist es wichtig, die eigene Hoffnung zu bewahren – sprichwörtlich – um sie nicht zu verlieren. Sie ist der Sauerstoff für unsere Seele und wesentlicher Motor des Lebens. Wer hofft, vermag (fast) alles.

Warum ist Grün die Farbe der Hoffnung?

Die Farbe Grün steht nicht nur für den negativen Neid – sie ist ebenso ein positives Symbol für Hoffnung. Das liegt an der parallelen Symbolik zur Natur, am Kontext von Wachstum und Fruchtbarkeit: Im Frühjahr besiegt das Leben den Winter – die Dunkelheit weicht, die Tage werden wieder länger, alles erblüht und erwacht zu neuem Leben in sattem, saftigen Grün. So erinnern das Frühlingserwachen und die Natursymbolik daran, dass das Leben immer weiter geht.

Warum sollte man die Hoffnung nicht verlieren?

„Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben!“ – Das ist natürlich leichter gesagt, als getan. Gerade in schweren Zeiten fällt das unglaublich schwer. Wie wichtig es ist, seinen Glauben (trotzdem) nicht zu verlieren, zeigen einige veritable Vorteile:

→ Stärkere Motivation
Wer die Hoffnung verloren hat, verliert zugleich die Motivation, weiterzumachen, zu kämpfen, zu versuchen. Ohne Hoffen fehlt die Kraft und der Grund durchzuhalten, weil wir fürchten, dass am Ende alles umsonst sein könnte. Umgekehrt: Wer hofft, gewinnt damit einen starken Stimulus und Beweggrund. Das wiederum setzt ungeahnte Energien frei.
→ Erreichbare Ziele
Positiver Zukunftsglaube ist nicht nur eine starke Triebfeder, sie verleiht uns Entschlossenheit. Wer überzeugt ist, etwas zu schaffen oder zu erreichen, überwindet Hindernisse und Rückschläge und verbeißt sich in sein Ziel. Das Hoffen führt zur Tat, die Tat zu Ergebnissen und Erfolgserlebnissen. Effekt: Wir fühlen uns im Hoffen bestätigt, machen weiter und erreichen das Ziel.
→ Verbesserte Gesundheit und Genesung
Gerade bei Erkrankungen spielt das Hoffen auf Heilung eine große Rolle. Egal, wie die Diagnose auch ausfällt: Studien zeigen, dass Hoffnung enorme Selbstheilungskräfte mobilisieren kann (siehe „Placebo-Effekt“). Menschen mit starkem Glauben, dass sie wieder gesund werden, verbessern ihre Abwehrkräfte, genesen schneller und verfügen nachweislich hernach über ein stärkeres Immunsystem. Sie ertragen Schmerzen besser und haben weniger Ängste.
Hoffnung gibt uns Halt und Sicherheit. Die Zuversicht lässt uns Licht am Ende des Tunnels sehen und Auswege selbst noch in scheinbar ausweglosen Situationen finden. Sie ist die beste Arznei und der Funke, der ein neues Licht (in uns) entzünden kann. Kurz: Hoffen macht gesund und glücklich.

Im nächsten Artikel: „6 Tipps, um die Hoffnung zu bewahren“

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